14. bis 16. Oktober 2021: Internat. Tagung (hybrid) "100 Jahre Paulo Freire"

Internationale Tagung
100 Jahre Paulo Freire
Solidarität in der globalen Gesellschaft

Dialog und Befreiung in einer digitalen Zukunft

Wann: 14. bis 16. Oktober 2021
Wo: Online-Teilnahme oder Paris Lodron Universität Salzburg (AT), Erzabt-Klotz-Str. 1, 5020 Salzburg (Fachbereich Erziehungswissenschaft, Schwerpunkt Bildungsforschung, Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät)
Anmeldung: http://paulofreire100jahre.sbg.ac.at/anmeldung/
Organisationskomitee:
Univ.-Prof. Dr. Wassilios Baros (Universität Salzburg), Dr. phil. Joachim Dabisch (Paulo Freire Kooperation), Dr. phil. Gerald Faschingeder (Paulo-Freire-Zentrum für transdisziplinäre Entwicklungsforschung und dialogische Bildung Wien),
Univ. Prof. Dr. Solvejg Jobst (Western Norway University of Applied Sciences), Prof. Dr. Arnold Köpcke-Duttler (Paulo Freire Kooperation), Dr. Jutta Lütjen (Universität Koblenz), Prof. Dr. Ronald Lutz (University of Applied Sciences Erfurt),
Univ.-Prof. Dr. Joachim Schroeder (Universität Hamburg)
Programm: online oder pdf-Datei

Paulo Freire war Wegbereiter und Erneuerer zahlreicher gesellschaftlicher Prozesse weltweit. Bekannt wurde er durch sein in zahlreiche Sprachen übersetztes Buch „Pädagogik der Unterdrückten“. Mit der von ihm entwickelten dialogisch-situativen Methode gelang es, innerhalb von 40 Unterrichtsstunden erwachsene Analphabeten zu alphabetisieren. Nach dem brasilianischen Militärputsch wurde er deswegen inhaftiert und später in die Verbannung geschickt. Erst als letzter Exilierter durfte er nach der Re-Demokratisierung Brasiliens in seine Heimat zurückkehren. Seine Impulse für innovative Denkansätze sind vielfältig und nötiger denn je. In unserer Zeit stellen durch Globalisierung und Digitalisierung bedingte globale Transformationen eine Herausforderung für sämtliche Bereiche unseres Lebens dar. Weder eine generelle Ablehnung derartiger Entwicklungen noch ein naiver, unkritischer Fortschrittsglaube können konstruktive Anregungen für eine menschenwürdige Zukunft anbieten.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Paulo Freire möchte die Tagung dessen theoretische und methodische Ansätze aufgreifen sowie deren Relevanz vor dem Hintergrund aktueller Themen herausarbeiten. Die Tagung „Solidarität in der globalen Gesellschaft. Dialog und Befreiung in einer digitalen Zukunft“ nimmt sich zur Aufgabe, zentrale Konzepte des weltweit einflussreichen Pädagogen und Gesellschaftswissenschaftler aus Brasilien für einen angemessenen Umgang mit aktuellen Entwicklungen fruchtbar zu machen. Sein dialogisch situativer Ansatz bietet für diese Überlegungen zahlreiche theoretische und praktische Anregungen: Freires Kampf für Gerechtigkeit und Solidarität – und damit gegen Unterdrückung – ist beispielhaft für eine radikale Kritik am bestehenden, postkolonialen neoliberalen System und eröffnet uns neue, die bisherigen Grenzen überschreitende Möglichkeiten. Welche Rolle spielen Solidarität, Dialog und Befreiung in einer globalen und digitalen Zukunft? Inwiefern eignen sich diese Konzepte um aktuelle Entwicklungen in Frage zu stellen? Welche Chancen könnte eine digitalisierte globale Zukunft für ein solidarisches, dialogorientiertes und herrschaftskritisches Miteinander mit sich bringen?

Die Tagung ist für alle relevant, die sich für Teilhabe, Inklusion einsetzen - mit welcher Zielgruppe auch immer, ob in der Schule oder in der Arbeit mit sozial Benachteiligten hier oder in der Entwicklungszusammenarbeit/ Solidarität in der globalen Gesellschaft.

Weitere Informationen und Links:
Wikipedia-Artikel über Paulo Freire
Nord Süd Forum München e.V.: Themenjahr 2021 "100 Jahre Paulo Freire - Pädagogig der Unterdrückten"