Sommer-Info 2024 erschienen

Mitte Juli 2024 ist unser aktuelles Info 1-2024 erschienen und informiert Sie über die neuesten Entwicklungen in unseren Projekten und aus dem Verein.

Als pdf-Datei (1,1 MB) können Sie den Infobrief HIER runterladen.

Der Versand erfolgt in den Sommerferien. Wenn Sie in unseren Post-Verteiler aufgenommen werden wollen, schicken Sie uns bitte unter email@indienhilfe-herrsching.de ihre Anschrift (i.d.Regel verschicken wir 2-3 Infobriefe pro Jahr). Gerne schicken wir Ihnen auch mehrere Exemplare unseres Infobriefes zur Weitergabe an Verwandte, Freunde und Bekannte - jeder neuer Spender hilft uns, unsere Arbeit für die benachteiligten Kinder in Westbengalen zu finanzieren!

Editorial von Elisabeth Kreuz zum Infobrief 1-2024 (pdf-Datei):

Herrsching, den 13. Juli 2024

Liebe Freunde und Freundinnen der Indienhilfe, Indieninteressierte,
liebe Mitglieder, Spender und Spenderinnen,
 

vor wenigen Tagen: 44 Jahre Indienhilfe! Über Jahrzehnte haben Sie, habt Ihr so viel möglich gemacht, habt die Lebensperspektiven tausender Kinder in extremer Armut, von Müttern, von Familien positiv gewendet! Durch Ihre/Eure großzügige finanzielle Unterstützung ebenso wie durch tatkräftiges ehrenamtliches Mit-Engagement oder durch eigene Spendenaktionen, die wir immer gern mit Material unterstützen. DANKE für jedwedes Mit-Tun, ideell, finanziell, praktisch!

Es stärkt uns hier in unserem Arbeitsalltag, im Kontakt mit Euch/Ihnen auf viele Menschen zu treffen, die anderen helfen – mit Empathie für räumlich und kulturell weit entfernt lebende Menschen, mit Kreativität und Freude, etwas bewirken zu können! Es hilft, den Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren, tagtäglich gemeinsam weiter daran zu arbeiten, die Welt ein wenig zum Guten zu verändern.

UfU-Club im Dorf Baradhankamra, wo Santal- und Muslim-Jugendliche gemeinsam ihr Dorf voranbringen
UfU-Club im Dorf Baradhankamra, wo Santal- und Muslim-Jugendliche gemeinsam ihr Dorf voranbringen
© IH
Unsere indischen Partnerorganisationen sensibilisieren die Bevölkerung für Frauen-, Kinder- und allgemeine Menschenrechte, um Gewalt in den Familien und Kinderarbeit zu bekämpfen, die Pflicht zum Schulbesuch bis mindestens zur 8. Klasse für alle Kinder durchzusetzen, Behinderte zu integrieren. Ernährung, Gesundheit, höheres Einkommen durch wirtschaftlich aktive Frauen-Selbsthilfe-Gruppen sowie Vermittlung verschiedenster Fördermaßnahmen der indischen Regierung sind weitere Bausteine. Die einzelnen Maßnahmen werden flexibel den örtlichen Gegebenheiten angepasst, das Wohl der Kinder immer im Blick. Kinder, die heute Hunger, Mangel, Ausbeutung, Gewalt, Ausgrenzung wegen Kasten- oder Religionszugehörigkeit erfahren, die als Mädchen, als Angehörige von Indiens indigener Bevölkerung diskriminiert werden. Kinder, die, so hoffen wir, sich als Erwachsene selbst für eine solidarische, friedliche, tolerante Gesellschaft einsetzen, weil sie diese Werte in ihrem Leben erfahren haben.

Auch diesmal will ich Ihnen wieder zwei Bücher empfehlen, die in letzter Zeit meine Weltsicht geprägt haben: Amitav Ghosh: „Der Fluch der Muskatnuss. Gleichnis für einen Planeten in Aufruhr.“, Verlag Matthes & Seitz, Berlin. Ghosh macht auf packende Weise die Muskatnuss zur Hauptfigur einer Geschichte des Kolonialismus. Mit jeder Facette wird diese Geschichte aktueller und landet in der Gegenwart mit ihren Bedrohungen planetaren Ausmaßes, aber Ghosh zeigt gleichzeitig auch rettende Perspektiven auf (s. ZEIT, 12.10.2023, Stefan Schmitt: „Jagd auf ein Gewürz“). Und Walter J. Lindner: „Der alte Westen und der neue Süden. Was wir von Indien lernen sollten, bevor es zu spät ist.“ Ullstein Verlag Berlin, 2024. Der Diplomat, Musiker und Autor Lindner war von 2019-2022 Botschafter in Delhi. Er taucht tief in Indiens Alltagskultur ein, zeichnet ein Bild jenseits der Klischees, verbindet das Konkrete mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Analysen, Zahlen und Fakten. Sein Kernanliegen ist es, jenseits europäischer Arroganz den Fokus auf ein Land zu lenken, das in der künftigen Weltordnung eine bedeutsame Rolle zu spielen begonnen hat (s. Süddeutsche Zeitung, 29.4.24, Friederike Bauer: „Ein unterschätzter Gigant. Indien könnte eine Brücke zwischen West und Süd werden... mahnende Worte für den Westen“). Die Lektüre „flutscht“ trotz der Fülle an Fakten – und so manche seiner Beschreibungen und Beobachtungen (er war auch schon als junger Mann mehrere Monate in Indien) wecken die Erinnerung an eigene Erlebnisse...

Füreinander einstehen, weltweit – das treibt uns bei der Indienhilfe an. Ich wünsche uns allen Kraft und Zuversicht für die herausfordernden Zeiten! Bitte helfen Sie uns weiterhin, Leiden nachhaltig zu mindern!

Ihre
      Elisabeth Kreuz

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