10. bis 24. September 2021 - Faire Woche 2021: Veranstaltungsreihe zum Thema "Menschenwürdige Arbeitsbedingungen"

Flyer Faire Woche 2021Vom 10. bis 24. September 2021 findet die bundesweite FAIRE WOCHE statt, die bei den Verbrauchern das Bewusstsein für den Fairen Handel schärfen möchte: jede/jeder von uns kann mit seinem/ihrem persönlichem wert-schätzendem und überlegtem Einkaufsverhalten einen Beitrag zu gerechteren Handelsstrukturen und einem menschenwürdigen Leben für alle leisten.

In Herrsching, das seit 11 Jahren als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet ist, plant die Steuerungsgruppe Fairtrade-Gemeinde Herrsching unter dem Motto "Zukunft fair gestalten - #fairhandeln für Menschrechte weltweit" folgende Veranstaltungen:

  • 10. bis 24. September 2021: "Fair essen in Herrsching"
    Herrschinger Gastronomiebetriebe bieten während der Fairen Woche mindestens ein Gericht mit Zutaten aus Fairem Handel an. Zugesagt haben bisher das Restaurant Seespitz (Mühlfeld 2) und Café Konturwerk (Bahnhofstraße 23). Weitere interessierte Gastronomiebetriebe können sich unter email@indienhilfe-herrsching.de melden!
     
  • Dienstag, 14. September 2021, 19.30 Uhr: Film-Abend "Made in Bangladesh" im Kino Breitwand Seefeld
    Der auf einer wahren Geschichte basierende Spielfilm beschäftigt sich mit den Arbeitsbedingungen der Näherinnen, die in den Textilfabriken Bangladeschs einen Großteil unserer Kleidung nähen, und zeigt ihren harten Kampf für Gewerkschaften und faire Bezahlung:
    Die 23-jährige Shimu arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs. Aus Protest gegen die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen beschließt sie gemeinsam mit ihren KollegInnen, eine Gewerkschaft zu gründen. Trotz der Drohungen der Fabrikleitung und gegen den wachsenden Druck ihres Ehemannes ist sie bereit, den Kampf um ihre Rechte aufzunehmen.
    Trailer und weitere Informationen sowie Kartenreservierung gibt es bei den Breitwand Kinos HIER
     
  • Freitag, 17. September 2021, 19 Uhr: "Wie wir die Welt fair-ändern können: öffentlich und privat einkaufen ohne Ausbeutung von Kindern"
    Vortrag mit Bildern und Diskussion mit dem  Kinderrechts-Experten Benjamin Pütter
    Welthaus "Alte Schule", Saal 1.OG (Zugang nicht barrierefrei), Luitpoldstr. 20, 82211 Herrsching
    Eintritt frei - Spenden erbeten
    Anmeldung erforderlich unter email@indienhilfe-herrsching.de, es gilt die 3G-Regel (Vorlage von Impfausweis, offiziellem Testergebnis oder Genesenen-Nachweis erforderlich)  sowie FFP2-Masken-Pflicht!
    Herrsching beschloss bereits 2005, nur noch Produkte zu kaufen, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt sind. 2011 war Herrsching die 19. Fairtrade-Town bundesweit. Doch Kinderarbeit, verstärkt durch die Pandemie, ist immer noch ein weltweites Problem. Benjamin Pütter deckte seit 40 Jahren bei inzwischen 88 Reisen für Organisationen wie Misereor, Sternsinger, Caritas Missstände auf, half bei der Entwicklung von Rehabilitationsprogrammen und bei Recherchen in Steinbrüchen riskierte er sogar sein Leben. Das Steinsiegel Xertifix ist seine Gründung.
    Wir fragen mit ihm, was vor Ort getan werden kann, aber auch was hier bei uns jede*r gegen ausbeuterische Kinderarbeit tun kann - privat, öffentlich, als Betrieb, als Organisation, als Kirchengemeinde.
     
  • Freitag, 24. September 2021, 16 bis 18 Uhr: Fairer Stadtrundgang durch Herrsching
    Wo kommen all die Sachen her, die wir tagtäglich verwenden? Wie viele Kilometer hat eine Jeans hinter sich, bevor sie in Herrsching im Laden landet? Kommt der Apfel aus Deutschland, wie wurde er angebaut und behandelt? Was ist eigentlich Fairer Handel? Bei einem spannenden Rundgang durch Herrsching lüftet Thea Wolf, Indienhilfe-Bildungsreferentin, so manches Geheimnis hinter unseren täglichen Konsumgütern. Die Faire Stadtrallye kann auch individuell für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 3 sowie für Erwachsene gebucht werden, Info und Anmeldung über Tel. 08152-99 99 512 oder eineweltstation@indienhilfe-herrsching.de
     
  • Aktionen im Weltladen in der Alten Schule, Luitpoldstr. 20
    Aktion legal & lecker mit einem breiten Sortiment an Lebensmitteln, Feinkost und Spirituosen aus mafiabefreiten Gebieten und den NoCap-Initiativen in Italien
    Fairer Kaffee-Ausschank kostenlos an alle Kunden
    „SeenLiebe-Schokolade“ zum Aktionspreis von 2,50€
     
  • geplant: Lesung „Agro Mafia. Wie Ndrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen – und was auf unseren Teller kommt“ mit Autor Oliver Meiler
    in Zusammenarbeit mit Bücherinsel Herrsching und Öko & Fair Zentrum Gauting
    Interview mit Oliver Meiler zu seinem Buch bei mafianeindanke e.V. HIER
    Die Lesung wird auf Grund von Terminschwierigkeiten des Autors zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden

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Hintergrund-Informationen zur Fairen Woche in Herrsching:
Seit elf Jahren ist Herrsching als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet. Fairer Handel ist fester Bestandteil des Gemeindelebens – Weltladen, Kirche, Einzelhandel, einige Gastronomiebetriebe verkaufen/verarbeiten Produkte aus Fairem Handel, Schulen und Kindergärten greifen das Thema im Unterricht, bei Projekttagen und Fortbildungen auf und auch die Gemeinde verwendet Produkte aus fairem und nachhaltigem Handel. Aktivitäten der Herrschinger Steuerungsgruppe zur Bewusstseinsbildung unterstützt die Gemeinde finanziell.

Jährlicher Höhepunkt der Aktionen ist die bundesweite Faire Woche im Herbst (heuer 10. bis 24. September).

Millionen Menschen weltweit schuften täglich unter unwürdigen, gefährlichen Arbeitsbedingungen, ohne genug zu verdienen, um sich und ihre Familien zu ernähren. Die Zahl an Kindern, die arbeiten, statt zur Schule zu gehen, ist in der Corona-Pandemie weltweit gestiegen. Und nicht nur die armen Länder sind betroffen - der globale Süden schließt Menschen z.B. in Deutschland (SaisonarbeiterInnen in Landwirtschaft, Fleischverarbeitung...) oder in Italien ein, wo die Mafia ganze Lieferketten vom Anbau bis zum Endprodukt kontrolliert. Leidtragende sind Bauern, Händler, „illegale“ Flüchtlinge als wehrlos ausgelieferte Saisonarbeiter, aber auch wir als Kunden, wie Investigativ-Reporter und Italien-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Oliver Meiler, in seinem Buch „Agro Mafia“ aufdeckt. Bei uns gern verwendete Lebensmittel, allen voran Tomatenprodukte, aber auch Pasta, Zitrusfrüchte, Olivenöl, Parmesan und Mozzarella, Wein, Grappa, Limoncello, Feinkostspezialitäten, Gebäck etc. sind betroffen.

Dass es auch anders geht, zeigt der zertifizierte Faire Handel weltweit, bei dem Kinderarbeit ein Tabu und existenzsichernde Löhne und sichere Arbeitsbedingungen gewährleistet sind. 80 % der fairen Lebensmittel sind außerdem bio-zertifiziert. In Italien haben sich in den letzten Jahrzehnten Initiativen und Genossenschaften entwickelt, die von der Mafia konfiszierte Ländereien in Kommunaleigentum bewirtschaften dürfen, strengen ethischen, sozialen und ökologischen Qualitätskriterien genügen und ihre Produkte über den Fairen Handel vermarkten. In Zusammenarbeit mit anerkannten Weltladenlieferanten und mit dem Öko&Fair Umwelt-Zentrum Gauting von Christiane Lüst (Partner: NoCap in Süditalien: Info unter https://www.slowfood.de/wirueberuns/slowfoodyouth/was-wir-tun/audiofeature ) bietet der Weltladen der Indienhilfe, Luitpoldstr. 20,  solche Produkte an. Während der Fairen Woche probeweise mit einem erweiterten Sortiment!

Allgemeine Informationen zur Fairen Woche finden Sie HIER

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