Frühjahrsinfo 2022 erschienen!

Das Frühjahrsinfo 2022 ist da!

Ende Mai 2022 ist unser Frühjahrsinfo 2022 mit aktuellen Informationen zu unserer Arbeit und unseren Projekten erschienen!

Als pdf-Datei (2 MB) können Sie den Infobrief HIER runterladen.

Der Versand erfolgt in den nächsten Tagen. Wenn Sie in unseren Post-Verteiler aufgenommen werden wollen, schicken Sie uns bitte unter email@indienhilfe-herrsching.de ihre Anschrift (i.d.Regel verschicken wir 2-3 Infobriefe pro Jahr). Gerne schicken wir Ihnen auch mehrere Exemplare unseres Frühjahrsinfos zur Weitergabe an Verwandte, Freunde und Bekannte - jeder neuer Spender hilft uns, unsere Arbeit für die benachteiligten Kinder in Westbengalen zu finanzieren!

Editorial von Elisabeth Kreuz um Frühjahrsinfo 2022:

Herrsching, den 18. Mai 2022

Liebe Spender und Spenderinnen, liebe Mitglieder,
liebe Freunde und Freundinnen der Indienhilfe,

Frauen-SHG in Kotshila
Treffen einer Frauen-Selbsthilfegruppe in Kotshila (Projekt DMSC)
(c) Indienhilfe

Gandhi hat den Begriff sarvodaya, die „Wohlfahrt aller“ geprägt. „Das Wohl­ergehen aller Lebewesen wird bewusst in den Mittelpunkt menschlichen Han­delns gestellt und steht ganz in Gegensatz zu der utilitaristischen Maxime vom größten Nutzen für die größte Zahl. Menschliches Glück und Maximierung des wirtschaftlichen Nutzens sind für Gandhi ... nicht identisch.“1 

Bei unserer Mitgliederversammlung am 1. Oktober 2022 wird Clemens Jürgenmeyer uns im Rahmen eines Festvortrags Gandhis Denken näherbringen – unter dem Titel “Was bleibt von Gandhi?“. Bitte schicken Sie eine E-Mail an uns, wenn Sie – auch als Nicht-Mitglied – dazu eingeladen werden möchten.

Pandemie, Klimaerhitzung, schwindende Ressourcen, Vernichtung von Biosphäre und Artenvielfalt, drohende Unbewohnbarkeit ganzer Regionen, Zusammenbruch von weltweit verästelten Lieferketten: Furcht mag uns befallen, wenn wir an die Zukunft denken. Apokalyptische Bilder aus allen Teilen der Welt liefern uns Stoff für Alpträume. Und jetzt die Ukraine! Wie lässt sich erklären, dass ein Teil unserer Gesellschaft so laut, so unbedingt nach Waffen ruft, ohne Anzeichen des Abwägens, und heroisches Kriegsheldentum bewundert? Mit der Inbrunst des moralischen Überlegenheitsgefühls gegenüber denjenigen, die sich für Mäßigung einsetzen?

Wenn wir wirklich Frieden wollen, gilt es, die wesentlichen Ursachen von Kriegen, extremem Elend, Hunger, Mangel, Flüchtlingsbewegungen in den Blick zu nehmen, z.B. „das Modell der deutschen Wirtschaft2 ...: nämlich aus relativ günstigen Energie- und Rohstoff-Importen hochwertige, relativ teure Exportgüter zu machen und damit Arbeit und Steuereinnahmen zu schaffen.“3 Wir müssen uns auf ein Umsteuern einrichten. Weg vom Gesetz des Wachstums und des sich stets vermehrenden materiellen Wohlstands. Letztlich stellt die ungeheure Ungerechtigkeit der Güterverteilung, innerhalb Deutschlands und weltweit, zurückzuführen auf Ausbeu­tung von Mensch und Natur durch Konzerne, mafiöse Strukturen, korrupte „Eliten“ mit skrupellosem Gewinnstreben, die größte Gefahr für den sozialen Frieden dar und befeuert kriegerische Konflikte.

Die Arbeitsgrundsätze der Indienhilfe von 19924 scheinen mir weiterhin aktuell. Unsere Ziele blieben gleich: Armut in Indien bekämpfen, für faires Wirtschaften eintreten, für globale Themen sensibilisieren und einen zukunftsverträglichen Lebensstil durch Bildungs- und Kampagnenarbeit voranbringen, Dialog und Partnerschaft mit Menschen in Indien leben. Gewalt als Mittel der Verän­derung haben wir immer abgelehnt. Als „lernende Organisation“ entwickeln wir uns weiter und greifen auf, was Wirksamkeit und Transparenz unserer Arbeit in einer sich wandelnden Welt verbessern kann. Im Zentrum stehen weiterhin die Projekte in Westbenga­len mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der Kinder aus den am stärksten benachteiligten Familien zu verbessern. Und all das tun wir im Schulterschluss mit gleichgesinnten Menschen und Organisationen – weil es nur gemeinsam geht. Und dann auch Freude macht, wenn wir sehen, was für großartige mutige Menschen es gibt, was sie auf die Beine stellen, und dass sich doch so manches zum Posi­tiven bewegen lässt. Zumindest, wenn man in Generationen denkt.

Elisabeth KreuzIhnen allen, die Sie durch Spenden, praktisches Engagement, nachhaltigen Lebensstil, in Ihrem Beruf mit Blick auf Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit gemeinsam mit uns tätig werden, um Leiden in der Welt zu mindern, danke ich von Herzen! Und bitte Sie gleichzeitig herzlich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten um großzügige Spenden – Sie bewirken damit ein besseres Leben für Tausende Kinder und ihre Familien, gerade in diesen schweren Zeiten.

Bleiben Sie zuversichtlich und achten Sie auch auf all das Gute und Schöne, das es in dieser Welt gibt!

Herzlichst Ihre
Elisabeth Kreuz

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(1) Zitat aus dem Essay „An der Wahrheit festhalten. Mahatma Gandhis Lehre vom gewaltfreien Leben“ von Clemens Jürgenmeyer.